31. August 2021 - zuletzt aktualisiert am 14. Dezember 2021 Von Chris G. 0

Marmelade und Mus aus Kirschpflaumen

Diese Marmelade stammt von gelben Früchten eines spät reifenden Sämlings.

Ein paar Mirabellen der Sorte “von Nancy” sind hier dabei. Die haben wir aber roh genossen.

Neulich habe ich von unseren Wildbeständen und in der Umgebung wieder ein paar Kilo Kirschpflaumen gesammelt. Dabei waren gelbe, rote und schwarzviolette Varianten.

Frisch schmecken die Kirschpflaumen meist eher fade, wässrig. Doch beim Auskochen kommt der Geschmack aus der Schale richtig zur Geltung: frisch, säuerlich und mittelmäßig fruchtig – allemal gut genug für Marmelade und Mus. In Kombination mit anderen Früchten sind sicher noch fruchtigere Varianten möglich. Soweit bin ich dieses Jahr nicht gekommen; es gibt nur sehr wenige Pfirsiche und die ebenfalls massenhaft beerntbaren, wurzelechten Zwetschenbestände hier in der Gegend habe ich kiloweise zu Dörrobst verarbeitet.

Die Kirschpflaume (Prunus cerasifera), manchmal auch Myrobalane genannt, ist mir ein verlässlicher Schatz in allen Jahren geworden.

Steckbrief Kirschpflaume (Prunus cerasifera)

Obwohl hierzulande die Kirschpflaume immer wieder als “Wilde Mirabelle” bezeichnet wird, handelt es sich um eine ganze andere Pflaumenart. Der wurzelechte Obststrauch wächst bis an die 6m hoch und in der Form besenartig. Als Tiefwurzler gedeiht er auf verschiedenen Böden und ist dabei anspruchsarm, sehr frosthart, spätfrosttolerant in Blüte und Fruchtansatz, verträgt Trockenheit und Nässe, hält “Schädlingen” und Krankheit sehr gut stand und bringt Jahr für Jahr massenhaft Früchte hervor. Die Kirschpflaume verträgt Rückschnitt gut. Es werden zwar Wurzelausläufer gebildet, doch weniger als bei der o.g. Zwetsche und auch erst in späteren Jahren. Stecklinge sind recht einfach zu bewurzeln, im Frühjahr wie im Herbst. Ich habe es sogar schon im Sommer gemacht, dabei aber alle Blätter entfernt. So konnte ich eine wirklich gut schmeckende, rot- und großfrüchtige Variante vom Feldrand bereits erfolgreich in unserem Garten ansiedeln.

Die Kirschpflaume trägt wurzelecht als Sämling ab ca. dem 6 Jahr bis 8. Jahr. Nun bei ganz heftigen Spätfrösten bricht der Ertrag auf ein Drittel oder weniger herunter. Es gab bei uns seit 2010 aber kein einziges Jahr mit Totalausfall. Durch eine Anzahl verschiedener Sämlinge, welche nicht nur verschiedene Fruchtgröße und -qualität hervor bringen, sondern diese auch zu verschiedenen Zeiten reifen lassen, hat man eine noch größere Sicherheit für die Selbstversorgung.

Wegen seiner Robustheit kannst du diesen Obststrauch auch als Windschutzhecke in Betracht ziehen. Die Tiere danken es dir, die Blüten duften herrlich und ziehen massenhaft Bienen an.

Übrigens versuche ich mich seit letztem Jahr an der recht teuren Sorte “Ruby” als Hochstamm. Dachte, die müsste auch gut zurecht kommen. Ob es an einer schlechten Veredlung liegt, das weiß ich nicht. Aber sie ist mit großem Abstand empfindlicher als alle unsere Sämlinge und wächst sehr langsam.

Für eine verlässliche Versorgung sind für mich bisher nur die Sämlinge vor Ort vertrauenserweckend. Habe die Früchte auch als Dörrobst probiert, was auch funktioniert.

Rezepte: